Unser Versprechen

Ein Merkmal von uns Pfadfindern ist, dass wir ein Versprechen ablegen. Genauer gesagt gibt es sogar zwei Versprechen, die sich altersgemäß in ihrem Inhalt unterscheiden:

  • das WiWö-Versprechen für unsere Jüngsten (7 bis 10 Jahre) und
  • das eigentliche Pfadfinderversprechen für Pfadfinder ab 10 Jahren.


Das WiWö-Versprechen

Die Wichtel und Wölflinge sind Pfadfinder im Alter zwischen 7 und 10 Jahren und stellen die erste Stufe bei den Pfadfindern dar. Diese Kinder sind immer aktiv, neugierig, haben einen großen Wissensdurst und ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden. Schon Baden-Powell hat gesagt: „Das Spiel ist der größte Erzieher“ und deshalb ist unsere Methode das Spiel.

Auf dem Weg zum Versprechen lernen unsere WiWö spielerisch die Gemeinschaft und ihre Regeln kennen und können sich nach einer Einführungszeit (meistens 3 Monate) entschließen in diese Gemeinschaft aufgenommen zu werden. Unser Versprechen lautet:

Ich verspreche so gut ich kann,
ein gutes Wichtel / ein guter Wölfling zu sein
nach unserem Gesetz zu leben und
bitte Gott mir dabei zu helfen.

„So gut ich kann“ – bedeutet sich immer zu bemühen und alles so gut zu erledigen, wie man eben kann und ist gleichzeitig unser Wahlspruch.

Unser „Gesetz“ besteht aus zwei Teilen. „Sein Bestes zu Tun“ und „freudig zu helfen wo man kann“.

Die WiWö-Zeit gilt als Vorbereitungszeit für die GuSp-Stufe in der sich unsere WiWö mit dem Leben in unserer Pfadfindergemeinschaft vertraut machen. Am Ender seiner WiWö-Zeit hat jedes Kind:

  • seine individuellen Fähigkeiten entdeckt.
  • diese weiterentwickelt und sie für die Gemeinschaft eingesetzt.
  • seine Phantasie entwickelt und kann diese von der Wirklichkeit unterscheiden.

 

Das Pfadfinderversprechen

Zu Beginn des GuSp-Alters (also mit 10 Jahren) legen wir das eigentliche Pfadfinderversprechen ab. Was wir dabei versprechen, lautet folgendermaßen:

Ich verspreche bei meiner Ehre,
dass ich mein Bestes tun will
Gott und meinem Land zu dienen
meinen Mitmenschen zu helfen und
nach dem Pfadfindergesetz zu leben.

Meistens wird das Versprechen in Rahmen einer feierlichen Zeremonie „abgelegt“, da es für alle von uns etwas Besonderes darstellt. An Ehre ist dabei keine alte, abstruse Vorstellung verknüpft – vielmehr steht „Ehre“ hier für ein „reines Gewissen“ – das man nicht haben kann, wenn man sich an etwas selber Ausgemachtes nicht hält.

„Gott und meinem Land zu dienen“ – bedeutet in unserer heutigen Zeit, sich damit auseinanderzusetzen, was es heißt:

  • an etwas zu glauben – und das auch hinterfragen zu dürfen
  • als bewusster Mensch in einem Land zu leben (= als Staatsbürger)

„meinen Mitmenschen zu helfen“ – heißt: nicht die Augen zu verschließen vor Armut, vor Ausgrenzung, vor Intoleranz – steht aber z.B. genauso für die kleinen Dinge im Leben: ein kleiner Handgriff, etwas zu zweit statt alleine zu tragen – anderen „eine Stütze zu geben“.

„nach dem Pfadfindergesetz zu leben“ – analog zu unseren 8 Schwerpunkten gibt es auch 8 Gesetzespunkte, die das Verhalten beschreiben, wie ein Pfadfinder / eine Pfadfinderin versuchen kann, die Welt ein bisschen besser zu verlassen, als er / sie diese angetroffen hat.

Das Pfadfinderversprechen ist immer eine freiwillige Sache. Niemand wird es einfach aufsagen, um dazuzugehören. Es wird jedoch - nach angemessener Vorbereitungszeit und Gesprächen - gerne abgelegt - als großer Schritt der "gefühlten" Zugehörigkeit. Es zeigt, dass ein Mensch - auch ein Kind oder Jugendlicher - freiwillig an sich und für sich - und auch für andere arbeiten will. Dadurch entsteht eine besondere Verbindung - die oft jahre-, auch jahrzehntelang hält.

Eine Besonderheit stellt es dar, wenn - selten aber doch - erwachsene "Quereinsteiger" das Versprechen ablegen. Dabei wird gerne ein selbstgestalteter Versprechenstext verwendet, in den oft die eigenen Werte und Vorstellungen miteinfließen.

 

Mehr zum Pfadfinderversprechen der 10-jährigen unter:
http://www.ppoe.at/leiter/gusp/sichtweisen/sichtw_verspr.html